TEXT   Christiane Stoltenhoff

Passt! Dieser Eindruck sollte – knapp auf den Punkt gebracht – entstehen, wenn man einen Garten betrachtet. Und zwar zur dazugehörigen Immobilie genauso wie zu seinen Besitzern. Doch wie funktioniert’s, dass aus all dem ein stimmiges Ganzes wird?

Wer das Draußen richtig planen will, sollte drinnen anfangen. So oder so ähnlich könnte der Leitsatz lauten, nach dem die Gestaltung eines Gartens entsteht. Oft sind Haus und Inneneinrichtung ja bereits vorhanden, wenn es daran geht, den Garten in Angriff zu nehmen, und können somit wichtige Anhaltspunkte liefern, wie der Gartenbesitzer tickt. Schließlich geht es bei einer gekonnten Gartengestaltung immer darum, eine harmonische Verbindung von drinnen nach draußen und umgekehrt zu schaffen. Immerhin könnte man jedes Fenster, das den Blick auf den Garten freigibt, als Bild betrachten, das 365 Tage im Jahr vorhanden ist, und Bilder sucht man sich schließlich auch danach aus, ob sie einem gefallen und zur sonstigen Einrichtung passen. Dementsprechend hoch ist der Stellenwert, der dem Blick durchs Fenster bei der Gartengestaltung zukommt. Wie sich Übergänge und Verbindungen zwischen Außen- und Innenraum schaffen lassen, zeigen die folgenden Beispiele.


Diesseits wie jenseits der Glasscheibe darf gebadet werden und so wähnt man sich dank des rahmenlosen und wandfüllenden Fensters auch in der Badewanne unter freiem Himmel. Die Gartenmauer in gleicher Flucht mit der Badezimmerwand verstärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl noch.

Verwandte Formen, Linienführungen oder Farben schaffen Zusammenhalt. Hier wurde Magenta als Leitfarbe der Gartengestaltung definiert. Das gefiel den Besitzern derart gut, dass sie nachträglich auch am Haus entsprechende Farbflächen anbringen ließen. Als Nächstes soll auch im Innenraum die neue Leitfarbe Einzug halten.



Nicht immer bieten die Fenster eines Hauses einen Panoramablick. Gerade bei älteren Häusern sind die Fensteröffnungen oft eher klein, doch auch hier kann eine geschickte Gartengestaltung eine intensive Verbindung von Innen- und Außenraum schaffen, etwa über die Verwendung von Materialien oder Formen im Außenraum, die sich auch im Inneren finden. Oder über die gezielte Anlage von Sichtachsen und visuellen Bezugspunkten, die dann – von drinnen betrachtet – vom Fenster gerahmt werden.

Wichtig für eine stimmige Verbindung von drinnen und draußen ist – gerade bei moderner Architektur mit großen Fensterflächen – eine durchdachte Gartenbeleuchtung. Denn so großzügig der Blick bei Tag nach draußen gewährt wird, so unattraktiv wirkt ein unbeleuchteter Garten bei Nacht, denn dann bleibt das „Fensterbild“ schwarz.


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