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Schöne Aussichten

Eine gute Gartengestaltung beginnt immer im Haus:
Dabei geht es um das Erfassen des Stils und der Lebensgewohnheiten der Besitzer, aber auch um die Ausblicke, die das Haus an beliebten Verweilpunkten auf den Garten eröffnet. Denn ein Garten sollte auch dann wirken, wenn man nicht draußen ist. Ganzjährig schöne Gartenbilder sorgen dafür, dass man vom Haus aus zu jeder Jahreszeit das Stück Grün in vollen Zügen
genießen kann.

Was möchte man beim Blick aus dem Fenster sehen? Am liebsten doch Schönheit, Lebendigkeit, Spannung – Ausblicke, die einen emotional berühren, und das am besten das ganze Jahr über. Damit dies gelingt, braucht es bei der Gartengestaltung ein gutes Gespür und viel Erfahrung. Innen- und Außenbereich sollen fließend ineinander übergehen, und die Gartenbesitzer sich in ihren vier Wänden und beim Blick in den Garten gleichermaßen heimisch fühlen. Deshalb beginnt gute Gartengestaltung tatsächlich immer im Haus und unter anderem mit einem Blick aus dem Fenster. „Die Innenarchitektur hilft mir dabei, den Kunden zu verstehen, seine Persönlichkeit kennenzulernen, um so Ideen für die Gartengestaltung zu entwickeln“, erklärt Heiko Lüttge, Geschäftsführer von Gartenplan Esken und Hindrichs aus Leichlingen.

 

„Meine Aufgabe ist es, eine Korrespondenz zwischen innen und außen herzustellen, das Wohlgefühl aus dem Innenbereich in den Garten zu tragen und beim Blick aus dem Fenster für Emotion und Spannung zu sorgen.“ Deshalb ergründet der Gartengestalter in der Planungsphase die Vorlieben der Gartenbesitzer etwa in Bezug auf Farben, Formen und Materialien, aber auch, wo ihre bevorzugten Aufenthaltsorte im Haus sind und wie sie von dort aus in ihren Garten blicken.

Sorgfältig durchkomponierte Bepflanzung: Beim Blick aus dem Fenster wirkt sie luftig, im Garten offenbart sie ihre Üppigkeit.
Hier wird der Strauch zum Teil der Innendekoration und fungiert gleichzeitig als Sichtschutz.

Verbindung von Innen
und Außen

Bei kleineren Grundstücken empfiehlt Heiko Lüttge: „Hier ist die sorgfältige Anordnung von Bäumen, Sträuchern und Gehölzen ein Schlüssel zum Erfolg. Damit können wir den Garten größer erscheinen lassen, verleihen ihm Tiefe, vermitteln gleichzeitig Spannung und machen Lust darauf, alles genauer zu erkunden.“ Ob mit Blicken aus dem Haus heraus oder bei einem Gang durch den Garten. Dazu gehört für Lüttge gern auch ein Hausbaum. Der eignet sich seiner Erfahrung nach wunderbar als optischer Bezugspunkt und lässt den Wechsel der Jahreszeiten sichtbar werden. Immergrüne Pflanzen sollten ebenfalls nicht fehlen: Sie bringen auch im Winter Lebendigkeit und Sichtschutz in den Garten und damit aufs Gartenbild. Tisch- und Stuhlfronten auf der Terrasse sollen hingegen möglichst nicht in der Blickachse des Fensters liegen.

Farben als Highlights

Wie mit Raum- und Pflanzstrukturen lassen sich auch mit Farben das ganze Jahr attraktive Gartenbilder schaffen. Heiko Lüttge setzt dabei gern auf wenige und dezente Farbtöne. „Großflächig angelegte blühende Pflanzungen bringen Ruhe in den Garten“, empfiehlt er. Blühabfolgen, über das Jahr geplant, sorgen für immer wieder neue Hingucker. Auch Pflanzen mit Laub in unterschiedlichen Grünnuancen und Formen, gern auch in Kombination mit silber- oder graulaubigen Arten, bieten vielfältige Möglichkeiten, um lebendige Gartensituationen zu schaffen. Heiko Lüttge: „So entstehen optisch leise Gärten mit einer ruhigen Ausstrahlung und enormer emotionaler Tiefe, die in unserer lauten und schnelllebigen Zeit besonders berühren.“

Mit Licht Akzente setzen

Gerade im Herbst und im Winter spielt das Thema Licht bei der Kreation von Gartenbildern eine wichtige Rolle. „Eine einfühlsame Beleuchtung ist stil- und raumbildendes Element sowie Stimmungsmacher zugleich.“ Auch hier setzt Heiko Lüttge auf eine eher dezente Umsetzung. „Wichtig ist, dass man beim Blick aus dem Fenster nicht auf eine blendende Lichtwand schaut, hinter der der Rest des Gartens in Dunkelheit versinkt. Gerade kleine Gärten erscheinen durch geschickt in der Pflanzung platzierte Lichtquellen deutlich größer.“ Mit indirektem Licht lassen sich wunderbare Akzente setzen, die dem Garten in der dunklen Jahreszeit und in den Abendstunden noch einmal einen ganz neuen Charakter einhauchen können.

Gut geplant ist halb gewonnen, doch erst durch eine einfühlsame und sorgfältige – am besten professionelle – Pflege hat ein Garten die Chance, sein Potenzial auch langfristig voll zu entfalten. „Damit gewinnt er sogar noch an Wert – materiell, aber vor allem auch emotional“, ist Heiko Lüttge überzeugt.

Heiko Lüttge

„Größere Gehölze, Gräser oder Stauden in Fensternähe sorgen dafür, dass der Garten nicht mit einem Blick erfasst werden kann, und lassen ihn so größer wirken.“