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Ich bin dann mal draußen, Chef

Wenn ein Unternehmen seine Außenanlagen, vom
einladenden Entree bis hin zu Sitzplätzen für eine
entspannte Freiluft-Pause, attraktiv für Kunden und
Mitarbeitende gestaltet, lohnt sich dies gleich mehrfach.

Natürlich sind die Freiflächen einer Firma ein Aushängeschild. Unabhängig davon müssen sie funktional sein, und die Anforderungen an sie sind je nach Unternehmensgegenstand unterschiedlich: Nutzflächen wie Be- und Entladezonen sind in vielen Branchen wichtig, und Parkplätze für Mitarbeitende und Kunden braucht nahezu jeder Betrieb. Gerade weil sie unentbehrlich sind und täglich genutzt werden, lohnt sich eine ansprechende Gestaltung samt professionellem Pflanzkonzept.

Wessen Blick beim Parken vor der Firma auf das in der Sonne leuchtende Laub eines Ahorns fällt, der freut sich daran und zugleich darüber, dass der Pkw von diesem Baum beschattet wird. Funktion und Schönheit schließen sich zum Glück nicht aus. Das gilt auch für die Flächen unterhalb schattenspendender Gehölze: Ein Teppich aus Elfenblumen, im Frühling mit Blüte und den Rest des Jahres mit frischgrünem Laub, sieht gut aus und wächst so dicht und vital, dass Unkraut hier so gut wie kein Thema sein dürfte.

 

Üppige Beete und eine schön möblierte Terrasse können maßgeblich dazu beitragen, dass sich Menschen an ihrem Arbeitsplatz wohlfühlen.

Chancen ergreifen

Zusätzlich zu den sogenannten Gebrauchsflächen verfügen viele Firmen über Freiraum, der vielfältig aussehen kann. Sind diese Flächen gärtnerisch gestaltet, senden sie positive Signale an Kunden, Mitarbeitende und Passanten. Ein gepflegter und attraktiv bepflanzter Eingangsbereich strahlt Wertschätzung aus und passt im Idealfall zur Corporate Identity eines Unternehmens. Klischees wie ein geradliniger Formschnittgarten für eine Bank und die wilde Wiese für einen Kräutertee-Hersteller dürfen durchaus gebrochen werden: Vielfach macht es den Unternehmen Spaß, mit der Erwartungshaltung ihrer Besucher zu spielen und sie zu überraschen.

Entscheidend sind ein schlüssiges Konzept und die professionelle Umsetzung und Pflege. Attraktive Außenanlagen stehen jedem Unternehmen – branchenübergreifend und unabhängig von der Betriebsgröße. Auch kleine Flächen können repräsentativ und ansprechend sein. Dazu leisten sie auch noch einen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt und für das Kleinklima vor Ort.

Erik Peters

„Allein der Blick aus dem Fenster nach draußen
ins  Grüne tut schon gut.“

Den Standart übertreffen

Je weniger Fläche versiegelt wird, desto besser: Positive Effekte von Grünflächen lassen sich messen. Das gilt sowohl für das Kleinklima an heißen Sommertagen als auch für versickerndes Wasser nach Starkregen. Jeder Liter, den das Erdreich aufnehmen kann, entlastet die Kanalisation, und bepflanzte Flächen puffern Temperaturextreme ab – sowohl innen als auch außen: Ein Gebäude mit Fassaden- und Dachbegrünung heizt sich weniger auf, und die angenehme Kühle beschatteter Grünflächen kennt jeder aus eigener Erfahrung. „Nicht umsonst ist die Gestaltung der Außenanlagen in vielen Fällen keine Privatsache mehr“, erzählt Peter Bohr, Inhaber von Bohr Gärtner von Eden im saarländischen Merzig: „Je nach Branche versiegeln Unternehmen große Flächen.

 

Da ist es wichtig, das auszugleichen. Vielen ist es auch ein echtes Anliegen, die eigene Ökobilanz sichtbar zu verbessern.“ Ein Mindestmaß unversiegelter Fläche und je nach Kommune auch eine Dachbegrünung sind ohnehin meist Pflicht. Wenn nicht, lohnt es sich, gesetzliche Verpflichtungen zu übertreffen. Damit zeigt ein Unternehmen über seine Außenanlagen, dass es seiner gesellschaftlichen Verantwortung gerecht wird. Investiert wird dann nicht, weil man muss, sondern weil man möchte.

Diese Erfahrung hat Erik Peters gemacht. Der Geschäftsführer von Grütters Gärtner von Eden in Sonsbeck am Niederrhein hat schon viele Firmengärten konzipiert und umgesetzt. Seiner Erfahrung nach lernen Unternehmen zunehmend, welche Vorteile ansprechende Freianlagen haben: „Natürlich ist ein schöner Firmengarten ein Aushängeschild, aber er ist auch wichtig für die Mitarbeitenden.“ In Zeiten des Fachkräftemangels wird es wichtiger, die Arbeitsbedingungen der eigenen Belegschaft zu verbessern, und die Freiflächen können dazu beitragen.

Peter Bohr

„Natürlich fühlen sich Mitarbeitende in einem
schönen Ambiente wohler.“

Mit blühenden Beeten rund um die eigene Immobilie können Unternehmen einen Beitrag zur Artenvielfalt leisten
Auch beim Blick aus dem Bürofenster erfreut ein gut gestaltetes Außengelände.
Auch Kunstwerke können dazu beitragen, das Außengelände von Gewerbeimmobilien attraktiver zu machen.
Informelle Meetings in der Natur steigern die Kreativität.
Schöne Pflanzungen werten schlichte Gewerbearchitektur deutlich auf.

Grüne Oasen für Mitarbeitende

Dass ein Firmengarten neben der Ökobilanz auch den Menschen guttut, ist für Peter Bohr offensichtlich: „Natürlich fühlen sich alle in einem schönen Ambiente wohler, und wenn die Möglichkeit besteht, sich in den Pausen in einem gepflegten Garten aufzuhalten, ist das ein großer Pluspunkt, der für das Unternehmen spricht und es positiv von der Konkurrenz abhebt.“ Erik Peters sieht das ähnlich und zählt zu seinen Firmenkunden Architekturbüros ebenso wie produzierendes Gewerbe: „Wir haben zum Beispiel für ein Unternehmen mehrere und ganz unterschiedliche Sitzplätze gestaltet. Einer davon mit Holzterrasse an einem Teich. Da fällt das Abschalten leicht, denn so könnte auch ein Privatgarten aussehen.“ Für jene Mitarbeitende, die gar keinen eigenen Garten besitzen, sind solche Bereiche umso wertvoller. Ein anderer Platz auf dem gleichen Gelände ist mit Sonnensegel und einem größeren Tisch ausgestattet und wird auch zum Arbeiten genutzt. Erik Peters: „Dort treffen sich ganze Abteilungen für ihre Besprechungen oder es finden Gespräche mit Kunden und Geschäftspartnern statt.“ Und wenn das Wetter mal nicht ideal ist, eröffnen sich trotzdem wohltuende Perspektiven, beschreibt Peters: „Allein der Blick aus dem Fenster nach draußen ins Grüne tut schon gut.“

Auf diese Weise verbessert der Firmengarten zusätzlich zum Mikro- auch das Betriebsklima. Und wenn ein Teil der Belegschaft regelmäßig im Homeoffice arbeitet? Dann werden persönliche Begegnungen im Unternehmen zwar seltener, dafür aber bewusster wahrgenommen. Ein Grund mehr, die Firma als Treffpunkt so anziehend wie möglich zu gestalten – zumal der hohe Stellenwert von Gärten für Gesundheit und Wohlbefinden durch die Pandemie vielen Menschen noch einmal deutlich ins Bewusstsein gerückt ist.

Unterhalt und Pflege
Für die Gartenprofis ist es selbstverständlich, ästhetische und repräsentative Pflanzen auszuwählen, die im Firmengarten ohne großen Pflegeaufwand gut gedeihen. Eine automatische Bewässerung gehört vielfach zur Grundausstattung. Damit sie möglichst selten aktiviert wird, ist der Trend zu trockenheitsverträglichen Pflanzungen auch in
Firmengärten spürbar. Fetthenne, Chinaschilf oder Steppensalbei blühen dort zunehmend auf und machen die Jahreszeiten erlebbar.
Auch Teiche machen sich gut in Firmengärten: Ihr Anblick beruhigt, und sie locken Insekten und andere Tiere an.